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Slawisch-deutsche Kontakte in Geschichte, Sprache und Kultur. Erster Teil (CROSBI ID 12528)

Urednička knjiga | monografija (znanstvena)

Slawisch-deutsche Kontakte in Geschichte, Sprache und Kultur. Erster Teil / Uvanović, Željko (ur.) Aachen: Shaker, 2014

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Uvanović, Željko

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Slawisch-deutsche Kontakte in Geschichte, Sprache und Kultur. Erster Teil

Der zweite Band der Slawisch-deutschen Kontakte widmet sich in seinen dreizehn Beiträgen den geschichtlichen Themen (Klaus Zelewitz, Željko Uvanović und Esther Gitman), den kontrastiven sprachwissenschaftlichen Analysen (Velimir Petrović, Viktoria Kosteva, Zrinka Ćoralić, Nikolina Pandža, Ružica Zeljko-Zubac, Amela Ćurković, Ivana Jozić, Ružica Čubela und Iaroslava Ivanenko) und den deutsch-slawischen kulturwissenschaftlichen Konfliktfeldern (Tanja Žigon, Petra Kramberger und Stephanie Jug). Der Herausgeber hat Verfasser(innen) aus sieben Ländern zum höchst interessanten, neue Akzente setzenden und neue Einsichten bietenden Gedankenaustausch eingeladen. Geschichtswissenschaftliche Texte behandeln die Habsburger Monarchie in ihrem Verhältnis zu slawischen Völkern bis 1914, die Verbreitung anti- jüdischer Maßnahmen in ganz Nazi Europa und die Ausnahmen von deren Anwendung mit Schwerpunkt Kroatien 1941-1942, sowie die Rettung der kroatischen Juden durch den Erzbischof Stepinac. Sieben sprachwissenschaftliche Arbeiten stellen diverse vielschichtige, polyperspektivische, kontrastive Betrachtungsweisen im Kontakt zwischen Deutsch einerseits und Russisch, Ukrainisch, Bosnisch und Kroatisch andererseits. Drei kulturwissenschaftlich vergleichende Beiträge beleuchten die Inszenierung des slowenisch- deutschen Konflikts durch Reaktionen auf ein Drama Heinrich Moritz Penns, ferner das Feuilleton in der Zeitung Südsteirische Post mit Fokus auf Maribor (Marburg an der Drau) und mit Akzent auf weniger bekannten Autorinnen und schließlich H. S. Chamberlains rassistische, quasiwissenschaftliche Gegenüberstellung des Germanischen einerseits und des Slawischen und Jüdischen andererseits. Der vorliegende zweite Band der Slawisch-deutschen Kontakte (um den allzu langen Titel der Osijeker Studien abzukürzen) widmet sich der Erforschung von vielfältigen geschichtlichen, sprachlichen und kulturellen Interaktionen zwischen den slawischen Nationen bzw. Staaten und dem deutschsprachigen Raum (gemeint als eine „brüderliche“ Trinität von Deutschland, Österreich und der Schweiz). Als Ausdruck der Hoffnung, dass weitere, ähnlich konzipierte, von anderen Germanisten und Germanistinnen, Historiker(inne)n und Kulturwissenschaftler(inne)n herausgegebene Sammelbände in dieser Reihe folgen werden, trägt er den Untertitel Erster Teil. Der geplante nächste Band der Slawisch- deutschen Kontakte wird den Titel Slawisch-deutsche Kontakte in Literatur tragen – ebenfalls mit dem Untertitel Erster Teil. Und damit wird signalisiert, dass die Reihe Osijeker Studien zu slawisch-deutschen Kontakten in Geschichte, Sprache, Literatur und Kultur vor allem drei Arten von Sammelbänden / Aufsatzsammlungen / Konferenzbänden zur Publikation einlädt, und zwar zum Thema der allgemeinen geschichtlich-philologisch- kulturellen Beziehungen zwischen einer slawischen Nation und dem deutschsprachigen Raum (z. B. mit den folgenden imaginierten Titeln: Slowenien und die Schweiz. Ein Abenteuer in den Bergen – oder Bosnien- Herzegowina und Österreich. Eine problematische Sehnsucht – oder Polen und Deutschland. Beziehungen mit Hassliebe), weiter zum Thema der Berührungen in Geschichte, Sprache und Kultur (wie im Band 2), und schließlich zum Thema der Berührungen in Literatur (wie im geplanten nächsten Band). Allerdings wären auch Veröffentlichungen von jeweils nur geschichtswissenschaftlicher, nur sprachwissenschaftlicher oder nur kulturwissenschaftlicher Natur denkbar. Jeder/jede weitere Herausgeber/in sollte sich bei der Begutachtung der einzelnen Beiträge auf sein/ihr pool of reviewers verlassen können, und zwar am besten mit zwei Gutachten pro Aufsatz. Schließlich werden auch Autor( inn)en von Monographien herzlich zur Veröffentlichung ihrer Forschungen in dieser Bibliothek des Aachener Shaker Verlags eingeladen. Nach erfolgreichem peer-review-Prozess werden dann auch Monographien als völlig begehrenswerte Bände der Slawisch- deutschen Kontakte verlegt. Eingereichte Manuskripte können auf Deutsch oder/und Englisch verfasst sein. Der vorliegende 1. Teil der Slawisch-deutschen Kontakte in Geschichte, Sprache und Kultur ist also in drei Kapitel gegliedert. Geschichtliche Themen werden mit dem 52 Seiten umfassenden, als ein spannendes, konfliktgeladenes kulturgeschichtliches Panorama anmutenden Beitrag von Prof. Dr. Klaus Zelewitz (Salzburg / Novi Vinodolski) eingeleitet unter dem Titel „Entwicklungen des deutsch-slawischen Verhältnisses in der österreichisch(- ungarischen) Monarchie“. Auf der deutschen (und österreichischen) Seite der Geschichte sondert er Phänomene wie Aufbewahrung der staatlichen Privilegien in multinationalen, aber zentralisierten und Deutsch monopolisierenden Gebilden, die keine sprachliche Multikulturalität und keine politische Föderalisierung (z. B. eine „trialistische Restrukturierung der Doppelmonarchie“ mit einer slawischen Entität in der so zu entstehen den staatlichen Trinität) zuließen. Der Autor nennt alle politischen und kulturellen Mechanismen der Unterjochung der slawischen Bevölkerung in den multinationalen, aber germanozentrischen Staaten: Ablehnung des Rechts auf die Muttersprache in Erziehung, Bildung und Politik, negative Stereotypisierung im Sinne des Zweifels an der Staatsfähigkeit und Kulturbegabung, Rassismus (z. B. in Hans Karls Strobls Studentenromanen) mit Konnotationen wie „Neger“, „mongoloide“ Körpermerkmale (welch ein Glück, wenn eine Slawin aber „germanoid“ erscheint! – dann gilt nicht mehr die präfaschistische Warnung vor der Rassenschande?) und halbasiatische Landschaften. Nun wohl, nicht alle Slawen sind gleich: Die katholischen Polen haben immer als treueste Slawennation der Habsburger gegolten – im Gegensatz zu den (auch katholischen) Tschechen, die ein Epizentrum der Emanzipationsbewegungen der slawischen Nationen (insbesondere der Slowenen, Kroaten und Slowaken) gewesen sind – immer durch gewisse Allianzen mit dem Schutzherrn Russland im Hintergrund, der immer im Falle von groben Verletzungen der Rechte slawischer Völker wie ein Retter des Panslawismus auftaucht (oder so erscheinen möchte). (Andererseits fungierten die Ungarn und die Türken als potenzielle Bündnispartner der Deutschsprachigen in diesem germanisch-slawischen Konflikt.) Völkerkerker sind nicht besonders beliebt und in Kriegssituationen werden sie von den Unterdrückten nicht verteidigt, was z.B. Massendesertionen der Tschechen aus der k.u.k. Armee sowie der Kroaten und Bosnier (sowie der Volksdeutschen) aus der Armee des Königreichs Jugoslawien beweisen. Zelewitz zählt des Weiteren die Dichter als nationale Ikonen und Sender von meinungsbildenden Bildern über die „Anderen“, Turnvereine (damals waren diese nicht nur fitness clubs!), Burschenschaftenvereinigungen, Kulturgesellschaften, Kongresse mit nationalsprachlicher Homogenität und Rassensolidarität auf. ENTWICKLUNGEN DES DEUTSCH- SLAWISCHEN VERHÄLTNISSES IN DER ÖSTERREICHISCH (- UNGARISCH)EN MONARCHIE. Zusammenfassung In der österreichisch(-ungarisch)en Monarchie entwickelten sich die Beziehungen zwischen Slawen und Deutschen bis zur Unversöhnlichkeit besonders in zwei Kronländern, die sowohl von größeren deutschen als auch von größeren slawischen Bevölkerungsgruppen bewohnt wurden. Tendenziell waren dabei rurale Räume eher von slawischen, urbane eher von deutschen Mehrheiten geprägt ; Deutsch als supranationale kulturelle Koiné verlor in der Monarchie diese Funktion weitgehend im Lauf des 19. Jahrhunderts. Nationbuilding erfolgte im Anschluss an Herder und die deutsche Romantik primär über die kulturelle Schiene durch Kodifizierung von Standardsprachen und die Sammlung und Kanonisierung von Literatur. Im böhmischen Norden und im steiermärkischen Süden stand zudem jeweils eine größere Universitätsstadt als kulturelles und politisches Zentrum zur Verfügung, wobei Prag/Praha jahrzehntelang zugleich Fokus der nationalen Reibungen war, während Graz eher als Basis für die deutsche Seite fungierte, und deutsch-slowenische Auseinandersetzungen selbst eher in Marburg/Maribor oder Cilli/Celje ausgetragen wurden. In anderen Kronländern, die ebenfalls von Deutschen und Slawen bewohnt waren, blieb das Verhältnis bis 1918 vergleichsweise spannungsarm. Stichwörter: interkulturelle Germanistik, Literaturgeschichte, Österreichischungarische Monarchie, Nationalitätenkonflikt ŽELJKO UVANOVIĆ THE SPREADING OF GENOCIDAL POLICIES FROM NAZI GERMANY TO POLAND (SINCE 1939) AND CROATIA (SINCE 1941) – AND THE VITAL IMPORTANCE OF EXEMPTIONS FROM THE ANTI-JEWISH MEASURES Summary This paper deals with the process of transmissions of Nazi racist mechanisms of identifying, isolating, marking, deporting and annihilating Jews from the Reich to Austria, Poland and Croatia. Almost identical patterns of hatred propaganda against Jews could be found in every part of the Nazi dominated Europe, which was a consequence of activities of the same institutions (foreign branches of the NSDAP, Gestapo, the SS, and the Sicherheitsdienst) in all conquered countries – along with ethnic Germans as willing auxiliaries. Jewish departments of police institutions were responsible for identification, surveillance and deportation of Jews. Vilko Kühnel – allegedly an ambivalent half-Croat and half-Volksdeutscher – was the Croatian Eichmann who abused the cooperation with Jews for genocidal purposes. Unlike some countries in Hitler’s Europe, Croatia had the legal instruments for exemption of Jews from anti-Jewish measures. Similar to the situation in Italy and France, conversion to Catholicism could change the status of Jews as well the intermarriage with non-Jews. Mixed marriages were firmly defended by the Archbishop Stepinac who also tried to help ‘full’ Jews. Jewish physicians (along with their parents and children) could in some cases acquire the protection if they were proclaimed vital for strategic and public health policy. The paper tries also to estimate the role of the Ustaša movement during the Nazi rule in Croatia and to stress the turning point of massive opposition against the Ustaša puppet regime and its anti- Jewish policy. Contrary to some opinions, many Croatia’s Jews considered themselves Croatian patriots and were willing to be fully assimilated in the Croatian identity. Key words: Jewish markings in Germany, Poland and Croatia, deportations to work and extermination camps, Nuremberg Laws, Holocaust, rescue of Jews, honorary Aryans, Vilko Kühnel, ethnic Germans in Croatia during the WWII, Ustaša movement, Ante Pavelić, Croatian State Archives, Jewish Department of Ustaša Police in Zagreb, petitions for Jews, Jewish physicians in Croatia 1941- 1945, conversion of Jews to Catholicism. ESTHER GITMAN DR. ALOJZIJE STEPINAC, THE ARCHBISHOP OF ZAGREB, AND THE JEWS, 1941-1945 Summary Alojzije Stepinac protested against the mass deportation and extermination of Jews in concentration camps. Whenever the Jewish Community in Zagreb asked for assistance, he helped without reservation. His biggest achievement, however, was the rescue of the Jewish partners in mixed marriages and their offspring, scores of orphans, and individual Jews who were under his special protection. The documents clearly demonstrate that his life was endangered on several occasions ; it was spared only because of the high esteem in which he was held and the loyalty of his people. Based on archival documents and a great number of testimonies this article concludes that despite the high rate of atrocities in the NDH there were thousands who risked their lives to save Jews and other dissidents who were in distress and danger. Stepinac was his people’s role model ; he denounced all dictators and their pagan philosophies. Pavelić attempted to impede Stepinac’s seditious activities by asking the Vatican, on four separate occasions, to remove Stepinac from his post. In light of the calamity which befell the Jews of Yugoslavia, the words and actions of Archbishop Alojzije Stepinac may seem insignificant. However, it was demonstrated that acts of rescue undertaken by Stepinac in the darkest period in human history saved lives. Key words: rescue of Jews in Croatia 1936-1941, rescue of Jews and intermarried Jews by non-Jews 1941- 1945, Croats helping Jews in WWII, Alojzije Stepinac, life risk, the Righteous among nations, Croatia, 1941-1945, the Vatican, Ante Pavelić, collaboration with the Nazis, Nazi occupation 1941-1945, SS and Gestapo in Croatia 1941-1945, Nazi racism, the Holocaust, Zagreb Rabbi Miroslav Šalom Freiberger, higher-level Catholic clergy in Croatia, lower-level Catholic clergy in Croatia, international diplomacy 1941- 1945, BBC, Vatican radio station, Serbian propaganda, communist court proceedings after WWII in Tito’s Yugoslavia Den sprachwissenschaftlichen Themenkreis eröffnet Prof. Dr. Velimir Petrović (Osijek), der uns hier seine umfangreiche Studie unter dem Titel „Zur gegenseitigen Beeinflussung der Kontaktsprachen am Beispiel des Osijeker Deutsch“ präsentiert. In diesem Beitrag werden Ergebnisse der Sprachmischung im einst mehrsprachigen Osijek präsentiert. Gegenstand der Analyse ist die lautliche, akzentuelle, morphologische und syntaktische Integration von Entlehnungen, sowohl aus dem Kroatischen und Serbischen ins Osijeker Deutsch, als auch aus dem Osijeker Deutsch in die kroatische Umgangssprache dieser Stadt. Das Korpus bilden essekerische Texte und Sammlungen von Germanismen in der kroatischen Umgangssprache der Stadt Osijek aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die durchgeführte Analyse hat gezeigt, dass Entlehnungen in beiden Richtungen als feste oder als Ad-hoc-Entlehnungen vorkommen und dass das Essekerische als Sprache der kleineren und schwächeren Sprachgemeinschaft in Osijek eine wesentlich stärkere grammatische Beeinflussung durch das Kroatische als umgekehrt erfahren hat. Die aus dem Essekerischen in die kroatische Umgangssprache transferierten Elemente dagegen sind vorwiegend lexikalischer Art (Germanismen), die entweder eine stilistische Färbung und Intensivierung des Audrucks mit sich bringen, oder sie schließen lexikalische Lücken infolge des Nichtvorhandenseins eines geeigneten Ausdrucks in der kroatischen Sprache. Darüber hinaus nennt der Autor noch ein paar andere Gründe für die Sprachmischung in Osijek, nämlich den Situationskontext sowie soziologische und psychologische Faktoren. In einigen Texten fällt ein übertriebener Code-Wechsel, und die dadurch verursachte Sprachmischung auf, die den Texten einen humoristischen oder satirischen Effekt verleihen sollte. Der Artikel stellt einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Erforschung der historischen Rolle des Deutschen in Kroatien dar, sondern auch zur internationalen Sprachkontaktforschung, da in ihm ein bisher unbearbeitetes kontaktlinguistisches Thema systematisch beleuchtet wird. VELIMIR PETROVIĆ ZUR GEGENSEITIGEN BEEINFLUSSUNG DER KONTAKTSPRACHEN AM BEISPIEL DES OSIJEKER DEUTSCH Zusammenfassung Gegenstand dieses Beitrags sind Ergebnisse der Sprachmischung im einst mehrsprachigen Osijek. Analysiert wird die lautliche, akzentuelle, morphologische und syntaktische Integration der Entlehnungen aus den Kontaktsprachen Kroatisch und Serbisch ins Osijeker Deutsch und aus dem Osijeker Deutsch und anderen Varietäten des Deutschen in die kroatische Umgangssprache. Als Belegquelle dienen teils in der ersten Hälfte des 20. Jh., teils um die Jahrhundertwende entstandene essekerische Texte und vorhandene Sammlungen von Germanismen in der kroatischen Umgangssprache der Stadt Osijek. Stichwörter: Kontaktsprache, Sprachmischung, Codeswitching, Ad-hoc-Entlehnung, feste Entlehnung, Gebersprache, Nehmersprache VIKTORIA KOSTEVA LINGUISTIK IN DER UdSSR UND DEUTSCHLAND IN DER VORKRIEGSZEIT Zusammenfassung Der Beitrag setzt sich mit dem Stand und der Entwicklung der im totalitären Deutschland und der Sowjetunion zu Zeiten des Totalitarismus auffindbaren Linguistik auseinander. Analysiert werden die Lage der Sprachwissenschaftler, die Richtlinien der Sprachwissenschaft und der Sprachphilosophie in der Vorkriegszeit. Obwohl es eine Meinung gibt, dass die Entwicklung der europäischen Linguistik im XX. Jahrhundert kein einheitliches Monolith darstellt, kann man viele Gemeinsamkeiten feststellen, besonders in den totalitären Staaten, in denen man unter anderem über die Tendenz sprechen kann, soziologische Probleme in den Vordergrund zu rücken. Im Artikel werden auch Kontakte in diesem historischen Zeitraum zwischen sowjetischen und deutschen Linguisten behandelt. Stichwörter: „totalitäre Linguistik“, linguistischer Totalitarismus, Paradigma, diskursive Praktiken, Terror, Soziologie, Sprachphilosophie, Sprachgemeinschaft. ZRINKA ĆORALIĆ GERMANISMEN IM LITERARISCHEN WERK DES BOSNISCH-AMERIKANISCHEN SCHRIFTSTELLERS ALEKSANDAR HEMON Abstract Der Einfluss der deutschen Sprache auf die bosnische Sprache1 resultiert mit einer relativ hohen Anzahl von Lehnwörtern, die sich von Tag zu Tag vermehren und erneuern. In diesem Beitrag werden literarische Texte am Beispiel von Aleksandar Hemon „Hemonwood 1“, „Ljubav i prepreke“ und „Projekat Lazarus“ als Basis zur Beobachtung der Lehnwörter untersucht. Es wird vor allem den Fragen nachgegangen, in welchen kommunikativen Kontexten sie verwendet werden, in welchen Sachbereichen sie vorkommen, was sie charakterisiert und ob sie durch bosnische Lexeme ersetzt werden können. Schlüsselwörter: österreichisch-bosnische Sprachkontakte, Germanismus, Kontaktlinguistik, Lehnwörter im literarischen Text NIKOLINA PANDŽA UND RUŽICA ZELJKO-ZUBAC DEUTSCH - KROATISCHE SPRACHKONTAKTE ANHAND EINIGER BEISPIELE DEUTSCHER ENTLEHNUNGEN UND IHRER ANALYSE AUF DER SEMANTISCHEN EBENE Zusammenfassung Da der Schwerpunkt in dieser Arbeit die semantische Adaptation der deutschen Entlehnungen ist, werden einige Beispiele der Germanismen/Austriazismen aus der Domäne der Nahrung, Kleidung und des Hausrates hinsichtlich ihrer semantischen Besonderheiten angeführt. Zur Bekräftigung jeweiliger theoretischen Ansätze hinsichtlich der Bedeutungserweiterung wurden acht Germanismen ausgesucht, einer ausführlichen Analyse auf der semantischen Ebene unterzogen und somit zum Schwerpunkt des Beitrags gemacht. Schlüsselwörter: Sprachkontakt, Entlehnung, Germanismus, Bedeutungserweiterung, Metapher, Metonymie, Ellipse, Pejorisierung, Amelioration. AMELA ĆURKOVIĆ SEMANTISCHE BESCHREIBUNG DER PRÄPOSITION für UNTER BERÜCKSICHTIGUNG IHRER ENTSPRECHUNGEN IM KROATISCHEN Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag untersucht die semantischen Aspekte der Präposition für in deutscher Sprache unter Berücksichtigung ihrer Entsprechungen im Kroatischen. Da die Semantik der Präpositionen im Allgemeinen nur deutlich sichtbar ist, wenn die Präpositionen ein adverbiales Verhältnis herstellen, untersuchen wir die präpositionalen Verbindungen in Form der Adverbialbestimmung. Die Präposition für wird als äußerst polysem gekennzeichnet, mit bis zu 15 Bedeutungen. Bei dieser hohen semantischen Differenzierung ist es sehr schwer klare Grenzen zwischen vielen Bedeutungsmerkmalen zu ziehen. So weist die Bedeutung ‘Repräsentativ’, beispielsweise, mehrere Schichten auf, die oft sehr schwer auseinanderzuhalten sind. Deshalb wurden zusätzlich die einzelnen Bedeutungen quer durch die kroatischen Entsprechungen hindurch in der kontrastiven Analyse verfolgt. So konnten Belege in beiden Sprachen in der finalen, temporalen wie auch modalen Bedeutungsmerkmalen geprüft und eingeordnet werden. Stichwörter: Präpositionen, Präpositionalphrasen, Semantik, Bedeutungsmerkmale, kontrastive Untersuchung, Äquivalenz IVANA JOZIĆ UND RUŽICA ČUBELA EINFLUSS ANDERER TEXTSORTEN AUF WERBESLOGANS Zusammenfassung Der Beitrag setzt sich mit dem Einfluss anderer Texte bzw. Textsorten auf Werbeslogans auseinander. Dabei wird besonders die Einwirkung von Sprichwörtern und Phraseologismen sowie bekannten Filmtiteln auf deutsche und kroatische Werbeslogans unter die Lupe genommen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Einfluss schon existierender und geläufiger Werbeslogans auf neue Werbeslogans, wie auch der Einsatz des Englischen in der Werbung generell. Obwohl das gesamte dieser Arbeit zu Grunde liegende Korpus im Laufe der gleichen Zeitspanne gesammelt worden ist, zeigen der kroatische und der deutsche Teil nicht die gleichen Merkmale und Tendenzen. Aus diesem Grund werden ihre lexikalischen, semantischen, textlinguistischen und soziolinguistischen Besonderheiten untersucht und einander gegenübergestellt. Das kroatische Korpus entstammt verschiedenen Medien (Fernsehen, Rundfunk, Werbeplakate, Zeitung), während das deutsche ausschließlich einer Internetdatenbank entnommen ist. Stichwörter: Werbeslogans ; Einfluss anderer Textsorten ; Analyse der lexikalischen, semantischen, textlinguistischen und soziolinguistischen Besonderheiten des Korpus IAROSLAVA IVANENKO VORTRANSLATORISCHE ANALYSE DES VERMITTELTEN MIGRANTENFEINDLICHEN WELTBILDES RECHTS-EXTREMER FIGUREN IN DER NOVELLE VON KARIN IVANCSICS „PANIK“ Zusammenfassung Die vortranslatorische Textanalyse ist ein wichtiger Prozess, der von großer Bedeutung für die Erreichung der Adäquatheit und Äquivalenz der Übersetzung ist. Bisher wurde dieser Frage wenig Aufmerksamkeit geschenkt, und bezüglich literarischer Texte kann man feststellen, dass sie in dieser Hinsicht vernachlässigt worden sind. Eine solche Textanalyse basiert grundsätzlich auf der Untersuchung der textexternen und textinternen Faktoren. Zur ersten Gruppe gehören Faktoren, die direkt mit dem Text verbunden sind und Einfluss auf seine Gestaltung sowie Wahrnehmung nehmen, aber im Text selbst nicht vorhanden sind. Zu ihnen zählt man Ort und Zeit, bzw. geschichtliche Epoche des Werkes mit ihren Problemstellungen, Persönlichkeit des Autors, seine künstlerische Methode, bzw. die literarische Richtung, zu der er gehört, die Gesamtheit aller seiner Werke, sein Handhaben von literarischen Formen usw. Zu den textinternen Faktoren gehören alle Mittel und ihre Besonderheiten auf allen Sprachebenen, die die Eigenart des Textes ausmachen, wobei die horizontale und vertikale Struktur sowie der Textton analysiert werden. Zum Gegenstand dieses Artikels gehört die Untersuchung, wie ein migrantenfeindliches Weltbild der rechtsextremen Figuren in der Novelle einer modernen österreichischen Autorin präsentiert und für den Konfliktaufbau und den Höhepunkt des Werkes verwendet wird. Dabei wird auf die Rolle des Höhepunkts bei der Gestaltung der horizontalen Struktur des Textes eingegangen sowie bei der Wahrnehmung des Werkes, seiner Botschaft. Stichwörter: vortranslatorische Textanalyse, horizontale Struktur, vertikale Struktur, Textton, Translationstheorie, Novelle. Das kulturwissenschaftliche Kapitel des Sammelbandes beginnt mit slowenischen Themen. Univ.-Doz. Dr. Tanja Žigon (Ljubljana) bietet uns den Beitrag unter dem Titel „Das literarisch- publizistische Feld und der slowenisch-deutsche Konflikt in Krain nach 1848“. Die Autorin überzeugt durch ihre Argumentationsweise, die auf Studium der Primärliteratur, Quellen (darunter auch handgeschriebene und bisher nicht veröffentlichte Briefe) und Archive in Ljubljana, Zagreb, Wien, Graz beruht. Im Beitrag ist die Rede von den deutsch-slowenisch- kroatischen Wechselbeziehungen, woran mit viel Wissen, Exaktheit und wissenschaftlichem Mut herangegangen wird. Es handelt sich um einen der besten Beispiele der Gegenüberstellung von der Deutung eines der Werke Heinrich Moritz Penns (1838- 1919) durch slowenische, kroatische und deutsche Reaktionen in Zeitungen und im Kulturleben. Im Beitrag wird analysiert, wie die deutschsprachigen publizistischen Organe in Laibach auf das disputable Trauerspiel Der Untergang Metullums reagierten und wie man anhand des Theaterstücks den slowenisch-deutschen kulturellen Konflikt inszenierte. TANJA ŽIGON DAS LITERARISCH- PUBLIZISTISCHE FELD UND DER SLOWENISCH-DEUTSCHE KONFLIKT IN KRAIN NACH 1848 Im vorliegenden Beitrag wird anhand eines Fallbeispiels das publizistischliterarische Feld in Krain in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts untersucht. Im Jahr 1865 wurde auf der Laibacher Bühne das Trauerspiel Der Untergang Metullums, ein geschichtliches Drama aus der Geschichte Krains in vier Aufzügen aus der Feder von dem in Laibach geborenen, deutschschreibenden Dramatiker Heinrich Moritz Penn (1838–1919) uraufgeführt. Penn zeigt sich als eine kontroverse Persönlichkeit im Krainer Kultur- und Literaturleben. Während er noch Anfang der 1860er Jahre patriotisch-deutsche politische Sonette geschrieben hatte, thematisiert er in seinem sog. „vaterländischen“ Drama, zwar indirekt, versteckt hinter der historischen Kulisse, den deutsch- slowenischen nationalen Konflikt. Im Beitrag wird analysiert, wie die deutschsprachigen publizistischen Organe in Laibach auf das disputable Trauerspiel reagierten und wie man anhand des Theaterstücks den slowenisch-deutschen kulturellen Konflikt inszenierte. Stichwörter: Heinrich Moritz Penn, Kulturgeschichte, Literaturgeschichte, das „vaterländische“ Drama, Publizistik, Kritik, der nationale Konflikt in Krain PETRA KRAMBERGER DAS FEUILLETON DER DEUTSCHSPRACHIGEN ZEITUNG SÜDSTEIRISCHE POST (1881–1900) Zusammenfassung Die Südsteirische Post (Marburg an der Drau/Maribor, 1881–1900) wurde als ein politisches, jedoch überparteiliches Lokalblatt für Marburg und seine Umgebung konzipiert, das sowohl deutsche als auch slowenische Leser anzusprechen beabsichtigte, obwohl es in deutscher Sprache slowenische Interessen vertrat. Die Zeitung übernahm im sog. „deutschen Festungsdreieck der Untersteiermark“ die Rolle eines meinungsbildenden politischen Informationsblattes, spielte aber auch als Kulturfaktor eine wichtige Förderer- und Vermittlerrolle, denn das Blatt zeichnete sich durch ein gut redigiertes Feuilleton aus, das die ganzen zwanzig Jahrgänge seinen Stammplatz auf der ersten, zweiten, öfters auch auf der dritten Seite „unter dem Strich“ behaupten konnte. Im vorliegenden Beitrag steht der literaturhistorische und kulturelle Aspekt der Südsteirischen Post im Mittelpunkt, vor allem interessiert aber, was im literarischen Unterhaltungsteil der Zeitung publiziert wurde, in welchem Verhältnis die veröffentlichten Texte der männlichen und weiblichen Autoren stehen und welche Autorinnen publiziert wurden. Stichwörter: Südsteirische Post, Marburg an der Drau/Maribor, Feuilleton, Autorinnen STEPHANIE JUG DAS BILD DER GERMANEN, JUDEN UND SLAWEN IN HOUSTON STEWART CHAMBERLAINS DIE GRUNDLAGEN DES 19. JAHRHUNDERTS Zusammenfassung Chamberlains Werk wurde bekannt als eines der Grundwerke, welches die Fremdenfeindlichkeit der Germanen aus einer quasi- wissenschaftlichen Sicht zu unterstützen versucht. Der Autor bietet dem Leser eine reiche Einsicht in eine subjektive Historiographie. Seine subjektive Interpretation der Geschichte ermöglicht es seinem Werk, sich einer eindeutigen Genrezuordnung zu entziehen, was es zu einem interessanten mentalitäts- und kulturwissenschaftlichen Analyseobjekt macht. Die literarische Analyse der im Text vorhandenen Menschenbilder zeigt, dass sich Chamberlains Versuch, eine nationale Ideologie zu untermauern, auf einen literarischen Prozess stützt: der Identifikation mit dem Helden und der Verbannung der Anderen. Ein solches dualistisches Weltbild wird anhand implizierter visueller Beispiele hervorgerufen, und ermöglicht es dem Autor, einen mentalen Kampf gegen den auserwählten Feind zu verbreiten. Dadurch, dass das Bild der Anderen (der Juden) durch das Einwirken von Angst erschaffen wird, wird ein Versuch unternommen den Leser einzuschüchtern und von der eigenen Sache zu überzeugen. Stichwörter: Chamberlain, das Bild der Juden, das Bild der Slawen, das Bild der Germanen, nationalsozialistische Dichtung, Monster, nationale Ideologie, Judenfeindlichkeit

Interkulturalität; kontrastive Linguistik; komparative Geschichtswissenschaft; Slawen; der deutschsprachige Raum

http://www.shaker.de/de/content/catalogue/index.as p? lang=de&ID=8&ISBN=978-3-8440-2870-6&search=yes FOR THE PAPER BY ŽELJKO UVANOVIĆ the following remark: In footnote 18, there is a reference to the additional image material in the CD-edition called "Nationalized Companies in NDH and the fate of Jewish owners." The document is without any remark about the author, but hereby it is acknowledged that it belongs to Dr. Esther Gitman. Also, in the footnote 22, there is a reference to the additional material in the CD-edition called "Jewish physicians in the Home Guard". The document is without any remark about the author, but hereby it is acknowledged that it belongs to Dr. Esther Gitman. Here I stress my deepest gratitude to Dr. Gitman for allowing me to use this materials.

engleski

Slavic-German Contacts in History, Language and Culture. First Part

nije evidentirano

Comparative Cultural Studies; contrastive linguistics; comparative history studies; Slavic nations and states; German speaking nations and states

nije evidentirano

Podaci o izdanju

Aachen: Shaker

2014.

978-3-8440-2870-6

433

Osijeker Studien zu slawisch-deutschen Kontakten in Geschichte, Sprache, Literatur und Kultur;

objavljeno

Povezanost rada

Filologija, Povijest, Znanost o umjetnosti